Yogatherapie und die 5 Koshas – Pranamaya Kosha (2/5)
Was war vorher?
Vorher war Yogatherapie und die 5 Koshas – Anamaya Kosha (1/5)
Dies ist der zweite Teil einer Folge von insgesamt 5 Artikeln zu zentralen Konzepten der Yogatherapie, die sich mit den 5 Ebenen (Koshas) des Menschen beschäftigen.
2. Energetische Ebene – Pranamaya Kosha
Der zweite Teil der Betrachtung befasst sich mit der Befindlichkeit auf der energetischen Ebene. Es geht jetzt um die Klärung des Zustandes der Lebensenergie, des Prana. Wo staut es sich, wo fliesst es, wo ist es zu schwach. Dazu sind u.a. die nachstehend erläuterten Zusammenhänge von Bedeutung.
Traditionell kommt diese Ebene in der Schulmedizin nicht wirklich vor, allerdings schenkt man ihr zunehmend Beachtung, was an zunehmender Forschungstätigkeit und diversen Veröffentlichungen zu erkennen ist. Sie ist ein Ausdruck von Lebensenergie.
Im Yoga ist diese Ebene die Wissenschaft von Pranayama, dazu gehört auch die Kundalini Lehre und das Chakrasystem und die Vayus. Es geht dabei um das Energie System des Menschen. Das Buch „Energiemedizin“ stellt Forschungsergebnisse vor, die in der westlichen Welt erarbeitet wurden. Es beginnt mit Ergebnissen aus dem Jahr 18xy und reicht bis in die heutige Zeit, wo mit EEG, EKG etc. gearbeitet wird. Auch Magnetfeldversuche zum Anregen von Knochenwachstum werden beschrieben.
Das Fazit, das man nach Lektüre dieses Buches ziehen kann, besagt, dass der Mensch ein komplexes System elektromagnetischer Schwingungen ist. Die Nerven funktionieren mit elektrischem Strom. Aus der Physik ist bekannt, dass dort, wo elektrischer Strom fließt, ein Magnetfeld besteht. Das heißt, der Mensch funktioniert mit einer Mischung von elektrischen Strömen und Magnetfeldern. In Nervenknotenpunkten ist das Magnetfeld stärker, in anderen Gebieten schwächer. Das dichteste Energiefeld befindet sich um den Kopf herum. Ein weiteres Nervenzentrum befindet sich um das Herz herum, ein weiteres um den Solarus Plexus. Diese Nervenzentren entsprechen den Chakras. 1985 wurde der wissenschaftliche Nachweis geliefert, dass Chakras existieren. Der japanische Forscher Hiroshi Motoyama, aus einer buddhistischen Familie stammend war hier federführend.
Insgesamt kann man sagen, dass das Energie-System des Menschen zunehmend in das wissenschaftliche Bewusstsein im Westen vor dringt. Es wird auch auf einer breiteren Basis damit gearbeitet.
Wir wissen, das es eine grundlegende Kraft im Menschen gibt, die Lebenskraft. Manche Menschen haben nur sehr wenig Lebensenergie, obwohl sie laut Schulmedizin physisch gesund sind und bei anderen Menschen ist es umgekehrt: sie sind physisch krank und haben jede Menge Energie. Die Yoga Wissenschaft bietet Beschreibungen, Erklärungen und Definitionen für diese Sachverhalte an. Yoga bietet auch Methoden an, wie man mit der Lebensenergie arbeiten kann. Wenn man diese Methoden anwendet, entweder im Rahmen des Kundalini Yoga, um das Energie System gründlich zu reinigen, oder im Rahmen der Yoga Therapie, die gleichzeitig sanfter und gezielter vorgeht, stimuliert man den gesamten Energie-Haushalt, d. h. die Energie, die durch die Nerven fließt.
In dem Buch „Energiemedizin“ wird erklärt, dass es ganze Systeme von Beziehungen und Wellen gibt, die zum Beispiel über die Brücke im Gehirn laufen und über die Myelinscheiden, also die Umwicklungen der Nervenzellen und Nervenstränge. Es gibt verschiedene Arten von Impulsen, die jeweils klare Zuständigkeiten haben, d. h. bestimmte Dinge im Körper regeln.
Bestimmte Heilprozesse hängen davon ab, dass die Energie, die durch die Haut läuft (vgl. die Arbeiten von Fritz Popp zur Biophotonenstrahlung), ungehindert fließen kann, andere Heilprozesse hängen davon ab, dass die Energie, die über die Umhüllungen der Nervenfasern geleitet wird, ungehindert fließt.
Auch der Elektrolythaushalt unseres Körpers spielt eine große Rolle, da er die Leitfähigkeit unseres Körpergewebes und unser Körperflüssigkeit mit bestimmt. Unser Elektrolythaushalt wiederum hängt mit unserer Ernährung, unserer Atmung und unserer Ausscheidung zusammen. In einem völlig übersäuerten und verschlackten Körper ist die Leitfähigkeit vermindert. Mit Pranayama kann man ganz besonders schnell entschlacken. Kapalabhati ist die effektivste Methode zur Entschlackung, innerhalb Minuten verändert sich der pH Wert des Blutes. Man atmet große Mengen CO2 aus und nimmt große Mengen Sauerstoff auf. Die gesamten Bauchorgane werden kräftig massiert, man kommt auch physisch in Wallung. Bei intensivem Kapalabhati kann einem richtig warm werden.
Die verbesserte Versorgung mit Sauerstoff und die gleichzeitige Abgabe von CO2 über das Blut kommt jeder einzelnen Körperzelle zugute. Alleine auf biochemischer Ebene entfaltet Kapalabhati eine große Wirkung.
Aus yogischer Sicht geht es aber mehr um die elektrische Ladung unseres Körpers, der durch das Praktizieren von Kapalabhati stark aufgeladen wird. Man kann diese Wirkung mit der Kraft eines Wirbelsturms oder Gewitters vergleichen. Dort werden Luftschichten gegeneinander verschoben, wobei Reibungsenergie auftritt. Das gleiche Prinzip herrscht beim Luftmotor vor, der durch eine Batterie gestartet wird. Es entsteht ein Luftwirbel, aus dem Energie entnommen wird, die den Motor am Laufen hält und weitere Geräte antreiben kann. Es handelt sich dabei um das Prinzip der Energiegewinnung aus Luftschichten, die sich aneinander vorbei bewegen.
Auch beim Atmen können wir auf unterschiedliche Art Luftwirbel in unseren Atemwegen produzieren. Diese kann man mit lauter Micro-Hurricanes vergleichen, aus denen wir Energie gewinnen. Beim regelmäßigen Pranayama-Üben, und damit dem regelmäßigen Erzeugen dieser Energie, kann ein Kribbeln im ganzen Körper auftreten. Das zeigt an, dass der Körper mit Energie aufgeladen wird.
Auch bei den Asanas wird durch die körperliche Arbeit mit Muskeln und Knochen viel Energie freigesetzt. Es entsteht Energie durch Dehnen und Stauchen des Gewebes, mit der wir unser Energiesystem aufladen. Es gibt also sehr viele Energieformen, die wir in unserem Körper durch entsprechende Praktiken aufnehmen können.
Energie spielt auch bei unserer Ernährung eine Rolle, hier gehts um Nahrungs-Prana. Biogemüse enthält mehr Prana als holländisches Treibhausgemüse, das mit Kunstdünger und als Hydrokultur angebaut wurde.
Mit Yoga tun wir sehr, sehr viel für unser Energiesystem. Wir laden es auf und das macht uns auf der energetischen Ebene stärker. Wir können negative Einflüsse besser abwehren. Wir sind nicht mehr wie ein schwarzes Loch, das alles Kaputte, Erschöpfte, Energiefressende in sich aufnimmt, sondern wir werden ein Lichtpunkt, der das Negative unserer Umwelt überstrahlt. Wir sind positiv aufgeladen. Unser physischer Körper funktioniert dadurch besser, auch unsere emotionale Ebene wird davon beeinflusst. In Kundalini Seminaren kann man das beobachten, wenn Teilnehmer beginnen zu strahlen und zu lachen oder zu weinen, da emotional viel frei gesetzt wird.
Chakra-Arbeit ist ein wichtiger Bestandteil der Yogatherapie. Sie ist der yogische Ansatz um mit dem Prana, der Kundalini-Energie ganz gezielt umzugehen. Wenn du darin vertiefen möchtest, dann schau dir den ChakraBooster an. Es ist eine angeleitete 9-tägige Chakra-Intensiv-Praxis. Wenn du dieses Intensivprogramm absolvierst, hast du anschliessend das Gefühl du kannst leuchten. Zumindest werden deine Augen (wieder) leuchten, das ist regelmässig zu beobachten. 🙂
Es war interessant, etwas über Pranayama zu erfahren. Ich wusste nicht, dass es im medizinischen Bereich mehr Beachtung findet und ein Ausdruck der Lebensenergie ist. Ich habe mich in den letzten Tagen nicht gut gefühlt und frage mich, ob die Prana-Therapie etwas wäre, von dem ich profitieren könnte.